Alte Bäume unbedingt erhalten und so viele neue wie möglich pflanzen

Spaziergang auf dem stadtökologischen Lehrpfad mit dem Landesvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Thomas von Sarnowski (4.v.r.).

Hitzeresistente Eisenholzbäume im Max-Reger-Park als eine Antwort auf den Klimawandel, über 150 Jahre alte Eichen am Gustav-von-Schlör-Platz, die Sauerstoff produzieren, das Kleinklima regeln und Lebensraum für unzählige Insekten sind – der neue Landesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Thomas von Sarnowski, hat Weiden von seiner grünsten Seite kennengelernt.

Von Sarnowski war bei seinem Besuch in Weiden mit den Grünen-Stadträt*innen Laura Weber und Karl Bärnklau und Bürger*innen aus Weiden und den Landkreisen Neustadt/WN und Tirschenreuth auf dem stadtökologischen Lehrpfad unterwegs. Die Geopark-Rangerin Eva Ehmann wusste so viel Interessantes zu berichten, dass selbst alteingesessene Weidener staunend dazu gelernt haben.

Alte Bäume unbedingt erhaltenswert

Ausgangspunkt waren die alten Eichen am Schlör-Platz, die weit mehr können, als nur CO2 speichern, wie Ehmann sagte. Den Kommunalpolitikern unter den Teilnehmern wurde schnell klar, dass sogenannte  Ersatzpflanzungen kein adäquater Ersatz bei einer beabsichtigten Flächenumnutzung sein können. Es gilt, alten Bäumen eine sehr hohe Gewichtung zukommen zu lassen und diese im Stadtgebiet nach Kräften zu erhalten.

Die Weidener Grünen-Kreissprecherin Laura Weber sagte: „Künftig müssen noch viel mehr Bäume und Sträucher gepflanzt werden, die einen besonderen Wert für die Artenvielfalt haben.“

Jahrhundert-Hochwasser alle 10 Jahre?

Im Max-Reger-Park wurde u. a. der Neubau des Dükers am Kreuzungspunkt von Waldnaab und Flutkanal vorgestellt. Die Baumaßnahme soll die Altstadt vor einem HQ100-Hochwasser schützen, also einem Hochwasser der Stärke, das nur alle 100 Jahre zu erwarten ist. Thomas von Sarnowski gab dabei zu bedenken, dass die bisherige Ermittlung der HQ100-Werte den durch den Klimawandel bedingten deutlich intensiveren Regenereignissen nicht mehr gerecht wird. Bebauungen nahe an der HQ100-Grenze seien unbedingt zu vermeiden. Mittlerweile sei auch allgemein bekannt, dass derartige Schutzmaßnahmen zwar die unmittelbare Gegend schützten, aber den Unterlauf der Flüsse im Hochwasserfall stärker belasteten. Wie so oft sei eine umfangreiche Güterabwägung unerlässlich.  

Am offenen Stadtgarten an der Stadtmauer, einem Ausflug in die Entstehungsgeschichte der verwendeten Steine für die Mauer und Informationen zum Brunnen am Oberen Markt endete die hochinteressante Führung.

Besondere Anerkennung fanden die von Ehmann initiierten Schul- und Kinderführungen; dabei würden schon Kindern und Jugendlichen die „lebensnotwendigen ökologischen Zusammenhänge interessant vermittelt“, hieß es. Die Teilnehmer*innen verbanden ihren Dank an Eva Ehmann mit einem besonderen Dank an die Mitarbeiter*innen der Stadtgärtnerei, die die Weidener Grünanlagen hegen und pflegen. 

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.